Erleuchtung
Wenn noch etwas träumt in mir
bin ich nicht erwacht
Wenn ich nicht in mich gehe
wird nichts zu mir kommen
Wenn ich nicht hinaufsteige
wird nichts überblickt
Wenn ich mich nicht fallen lasse
kann nichts auferstehen
Wenn noch etwas irdisch bleibt
bin ich nicht entbunden
Wien, 30.Juli 2007
Sternenkind kam herab
im bunten Lichterbogen
Es hat den Platz erwählt
vor allen anderen
und so geheiligt jene,
die sich in Liebe fanden.
Ganz fremd im Erdenschoss
Geborgenheit nun suchend:
ihm schon vertraut
die Stimmen seiner Eltern.
Uns SIE gerade eben
noch selber Kind gewesen,
tritt nun hervor als Mutter
und lächelt einem Vater zu.
Doch beide im milden Ernst
der ersten Stunden Wandlung
in sich die Stärke fühlen
des eigenen Erwachsenseins.
Als könnte sie das Kleine
in Zärtlichkeit berühren
legt sie die Hand nun sanft
an ihren warmen Bauch.
Langsam ein Begreifen:
verspürt sie einen Hauch
ganz inniglich verbunden
in allem Sein im eignen Ich.
Erste Gedanken dem kleinen Wesen gewidtmet, dass sich entschlossen hat, ELISA, meine Tochter, und SEAN, ihrem Liebsten, als Eltern zu erwählen.
Wien, 25.1.2008 : Mittwoch, den 22.Jänner um 18 Uhr die freudige Nachricht erhalten und das erste Foto (Ultraschall) vom Kindchen bewundert (1,5 cm)!
Um zu verkleinern, muß man sicher erst erweitern.
Um zu schächen, wird man sicher erst stärken.
Um niederzuwerfen, wird man sicher erst erhöhen.
Um zu nehmen, wird man sicher erst geben.
Dies nennt man subtile Weisheit.
Lao-tzu, Tao Te Ching
Danke für Deinen Kommentar…freue mich, daß Du das Tao kennst. Ich habe beim Schreiben nicht daran gedacht…nun alles ist in uns selber zu finden…in der Berührung mit anderem und anderen entdecken wir es früher oder später wieder – als eine Art “Unbewußtes-sich-erinnern”. Manches habe ich so irgendeinmal gelesen oder gehört, um es über die Zeit hin zu vergessen. Durch Erleben und Erfahren tritt verwandelt oder ident dieses angelesene , aber vergessene Wissen, als ein Eigenes wieder zu Tage. Doch erst dann findet Bewußtwerdung statt. Nur so kann wirklich begriffen werden.
Auf einem Pfad
Aus weichem Blau
Und warmem Gelb
Wandle ich
Alle Rillen des Erdkörpers
Sind überschwemmt von Lichtern
Die Elemente stehn in leiser
Morgendämmriger Inbrunst zueinander
Die Vögel singen Lieder
Die ich in mir ausgebrütet
In dunstige Ferne entlassen
Lebe in Erwartung des Wunders
Das heute noch
Zur elften Stunde des Tages
Geschehen wird
Über den weg der dornen
aus der dämmerung gewandert
sah ich dein andlitz
und sah in meinen händen
tausend sterne liegen
als einen fernen gruß
Als ein gesang der sonne
stiegen jene vögel auf
und wurden neugeboren
denn in der elften stunde
entstand die anderwelt
in der ein jedes sich gefunden
Zwei Menschen
Trennen sich
Gehn in zwei
Richtungen
Jede ist die verkehrte
In beider Brust
Liegt zweischneidig
Ein Messer
Das Wunder
Das in den Sternen kreist
Will ich herunterholen
Und anfassen
Ich zwinge dir Worte ab
Die meinen Ohren liegen
Und glaube mich im Recht
Ein Nest zu bauen
In dem ich sie ausbrüte
Zu lichten kleinen Vöglein
Die imstande
Vergangene Tage uns
Zurückzuholen
nichts geht verloren
und doch
unabänderlich
bleibt vergangenes
neue Tage
gebirt der Vogel
Phönix
die nur scheinbar alt
(erblindet
bin ich
auf meinem
linken auge)
“ich möchte
an hellen tagen
den dunklen
schleier wegschieben!”
dann
kommt das licht
(bis an meine netzhaut?)
und zeichnet
gelbe spuren…
aber:
besser ists
nur halb zu schauen!
(& weshalb diese angst
vor der dunkelheit?)
ganz langsam:
ein neuer morgen
(diese helle
strömt durch die
noch nächtigen
straßen)
die schatten
flüchten
unter die hohen
steinernen bögen
einsamer brücken
(von schweigenden
engel bewacht
erwarten sie das laute)
“diese heilige stille!”
als die sonne sich brach
auf den klirrenden feldern
eiskalter nacht
erwachte der mond
inmitten von sternen
im meer jenes alls
das ich meine heimat
im nirgendwo nannte
keine wüste
kein gebirge
doch ozeane
brannten
lichterloh
als die erde
zerbrach
am weltenmeer
in den tiefen
des sees
in das ander
– feuerkreise –
von engeln
gesetzte zeichen
am eingang
argatha