Im Labyrinth – das war der Feber-Salon 2009

Letzten Sonntag fand sich wieder eine Gruppe Kreativer und Hedonisten in der Rauchfangkehrergasse zum Februar- Salon ein. Das Motto war “Im Labyrinth”. Zum Thema passend gab es diesmal eine breite Palette von Beiträgen literarischer, fotografischer, spielerischer und kulinarischer Natur.

Zu den Klängen des Stückes “Spiegel im Spiegel” von Arvo Pärt diskutierten wir die Natur des Labyrinthes und des Irrgartens – die wir als Sinnbild für den Lebensweg verstanden – das vom Schicksal bestimmte Leben, das nur einen Weg kennt, der in die Mitte des Labyrinthes führt (zum Tod) oder das von Selbstbestimmung und Zufall beherrschte Leben, das in viele scheinbare Sackgassen führen mag. Über mehrere Umwege gelangten wir zu Platons Höhlengleichnis, Poppers ein – und zweidimensionalen Wesen, die wir die dritte Dimension entdecken ließen. Die Frage nach dem scheinbar unnötigen Faden der Ariadne kam auf (mir erschien er immer sinnlos, da es nur einen Weg gab…) und wurde vielleicht gelöst.

Der erste offizielle Beitrag kam von Lilly Wagner, die ihre Kurzgeschichte [cref schlafende-kinder “Schlafende Kinder”] vortrug, in der ein Labyrinth die Hauptperson in seine sehnlich herbei gewünschte Vergangenheit führt. Begleitet wurde die Erzählung von einer Diashow von Markus Schieder, die unter anderem Fotos der abgebrannten Sofiensäle zeigte. Seine Fotoserie wurde eigens für diese Erzählung zusammen gestellt. Das Motiv des Verfalls zieht sich in einfühlsamer Weise durch die Bildreihe. Die Fotografien lassen im Betrachter das Gefühl von Verlust und Einsamkeit entstehen.
Lillys Erzählung ist übrigens auch als Video aufgezeichnet worden und wird demnächst als Download abseits des pdf. – zum Nachlesen – verfügbar sein. Eine gedruckte Version mit den Fotografien Markus’ wurde als Take Away Geschichte an die Gäste verteilt.

Kulinarische Beiträge leisteten diesmal Nils Kalchhauser mit seiner Labyrinth-Terrine in zwei Farben, mit der er der Gastgeberin bewies, das man aus Linsen ein unglaublich wohl schmeckendes Gericht zaubern kann. Robert Scheiber brachte eine leckere Salatkreation und mixte Mangolassi mit Kardamom.

Uly Paya überraschte uns mit einem eigens für diesen Salon geschaffenen Brettspiel – einem Labyrinthspiel für 4 Spieler. Uly entwarf und bastelte noch am Vorabend einen Prototypen für dieses Spiel, welches das Labyrinth ebenfalls als Lebensweg interpretiert. Aus Schrott und Ideen baut man auf dem Weg durch das Labyrinth zwei Häuser, und  macht sich auf den Weg ins Zentrum, das durch ein Schloß verkörpert wird. Wir waren somit die ersten, die das Spiel testen durften. Die Regeln wurden im Laufe des Spieles adaptiert und neu durchdacht, was vor allem den Herrn der Schöpfung viel Spass macht.

Unser Söhnchen Noah machte mir einen Strich durch die Rechnung und bestand darauf während des gesamten Spiels mit Mama im Schlafzimmer zu Kuscheln. Für so ein kleines Baby ist es eben doch viel.

Schließlich erzählte uns Claudia Brenner von ihrem Entwurf zu ihrer neuen Geschichte, in der ein Fackelträger auf einer im Dunkeln liegenden Erde, sich auf den Weg macht der Welt wieder ihr Licht zu bringen. Er muss dabei zahlreiche Prüfungen bestehen, auf seinem Weg steht im ein alter blinder Mann als Führer zur Seite. Ich bin schon gespannt auf die endgültige Version ihrer Geschichte.

Ich schloß mich mit einer Neuerzählung einer meiner alten Kurzgeschichten an – “Spiegelgang”. Neuerzählung deshalb, da das Originalmanuskript verschollen ist. Also folgt demnächst eine neue Version.

Ich danke wie immer allen Gäste für ihre Teilnahme!

eure Elisa

2 Antworten auf „Im Labyrinth – das war der Feber-Salon 2009“

  1. Nirgendwo kann ein Mensch sich so rettungslos verirren wie im endlosen Labyrinth seines eigenen, einsamen Gehirns. (Isaac Asimov – Die frühe Foundation-Trilogie)

  2. Liebe Lilly!
    Mein Gehirn oder besser: KEIN GEHIRN ist einsam. Alle diese “Monstren” sind miteinander verkoppelt 🙂 Auch deines mit meinem. Ich spüre dich. Spüre mich. Ganz liebe Grüße und eine liebevolle Umarmung & ach ja : wir alle sind mit GOTT verbunden.Deshalb ist niemand vollkommen einsam.Aus diesem Grunde kann sich niemand “rettungslos verirren”. Wir alle sind auf einer wundervollen,märchenhaften REISE durch das LABYRINTH.Wir begegnen Zwergen und Riesen,Elfen und bösen Feen,Steinbeisser und sprechenden Fischen.Manchesmal – in ganz seltenen Momenten -begegnen wir auch Engelhaften Licht- Wesen.Diese breiten dann ihre strahlenden Flügel über unser Leben aus und begleiten uns durch unwegsames fremdes Land.Vertraue auf deine Kraft.Vertraue deinem Weg. Das LABYRINTH führt uns ALLE in die unendliche Glückseligkeit. Ich umarme dich in Liebe und Freundschaft: Galsan

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